Erdung von Stromaggregaten

Die Art der Verwendung sowie der Leistungsbereich eines Stromaggregat entscheidet über den Verwendeten Erdungsanschluss.

Strom aus der Steckdose:

Der herkömmliche Stromanschluss im Haushalt verfügt bereits über eine Erdung. Andernfalls würde bei jeder Berührung mit der Steckdose eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben bestehen. Daher ist jeder fachgerechte Stromanschluss mit einer vorgeschaltete Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (kurz FI-Schalter) ausgestattet. Diese sorgt dafür, dass das der Stromfluss bei Berührung mit den Kontakten umgehend unterbrochen und so die Gefahr eines Stromschlages aus dem Weg gegangen wird.

In Werkstätten und Baustellen wird dagegen häufig ein sogenannter Trenntrafo verwenden. Die an dem Trenntrafo angebrachten Steckdosen dürfen dabei allerdings nicht über einen Schutzleiteranschluss verfügen.

Stromaggregat:

Das Stromaggregat fungiert hierbei als Schutz-Trenntrafo. Das ist solange der Fall, wie vom Anwender keine Erdklemme an den Stromgenerator angebracht und eine Verbindung zum Erdboden hergestellt wird.

Wie wir bereits wissen, kommen Stromaggregate überall dort zum Einsatz wo keine herkömmliche Stromversorgung aus der Steckdose vorhanden ist. Dabei unterliegen die meisten „Kleinen Stromaggregate“* der Schutztrennung nach VDE 0100 Teil 410.

Bei dieser Art des Schutzes vor Stromschlägen ist keine Erdung (Ableitung von elektrischen Strömen in den Erdboden) notwendig. Denn kommt es doch zu einem Kontakt in Verbindung zwischen aktiven Leitern und Verbrauchergehäusen, kann kein gefährlicher Berührungsstrom auftreten.

Eine Erdung ist immer dann notwendig wenn:

  • die Gefahr einer elektrostatischen Aufladung besteht. Das ist beispielsweise der Fall wenn Benzin oder Diesel durch Schläuche gepumpt werden. (DIN VDE 0165).
  • Strom in eine feste Installation gespeist wird.

*Was versteht man eigentlich unter einem „kleinen Stromaggregat“? Im Allgemeinen definiert man diesen wie folgt:

  • Der Strom wird nicht weiter als 500 Meter transportiert

  • Die Spannung beträgt unter 500 Volt
  • Die arbeitenden Bestanteile des Aggregats sind nicht geerdet

Stromaggregate die über keinen geerdeten Sternpunkt verfügen, sind dabei nur für den Einsatz im IT-Netz oder die für Schutzmaßnahme Schutztrennung vorgesehen.

IT-Netze findet man beispielsweise in Krankenhäusern, Industriebetrieben, Laboren und ähnlichen Bereichen. Überall dort wo es zu gefährlichen und lebensbedrohlichen Situationen kommen kann, wenn der Strom unvorhergesehen ausfällt.

Wird ein Aggregat für den mobilen Einsatz in einem größeren Leistungsbereich und zeitweise Ortsgebunden benötigt, das ist nicht selten im TN-Netz der Fall, dann setzt man auf die Verwendung von Fehlerstromschutzschaltern. In diesen Fällen ist eine fachgerechte Erdung des Aggregats unerlässlich. Diese muss von einem ausgebildeten Elektriker vorgenommen werden wobei alle geltenden Normen eingehalten werden müssen. Wenn die Installation der Schutzmaßnahmen korrekt erfolgt ist, werden die Geräte bei einer Fehlfunktion oder bei Fehlerstrom abgeschaltet.

Erdungsanschluss:

Damit die Erdung korrekt erfolgen kann, wird zunächst ein Erdspieß in den Boden gestoßen. Dabei ist es wichtig auf die Beschaffenheit des Bodens zu achten. So ist lockerer Erdboden und Sandboden eher ungeeignet für eine Erdung. Besser eignet sich ein fester Untergrund. Wenn der Erdspieß mit dem Stromaggregat und dem dazwischenliegenden Erdungskabel verbunden und verschraubt wird, ist darauf zu achten das eine feste Verdingung hergestellt ist.

Nachdem die Erdung erfolgt ist, kann das Stromaggregat in Betrieb genommen werden. Dabei empfiehlt es sich die Nutzgeräte noch nicht anzuschließen, da das Aggregat unter Last schwieriger anspringt als ohne Nutzlast. Sobald der Generator läuft können die Geräte dann angeschlossen werden.